03 Bericht Schalker Kreisel 12.03.2010 – An Englishman in Ge

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Bericht Schalker Kreisel 12.03.2010

Nach dem ersten Besuch im Ruhrpott schickten wir ein Foto und einen kurzen Begleittext unseres ersten Treffens an den Schalker Kreisel.

Kurze Zeit später erhielt ich einen Rückruf von der Schalker Pressestelle. Katrin Herbstreit plante einen Bericht im Schalker Kreisel über Gregs Besuch in Gelsenkirchen.
Heraus gekommen ist der nachfolgende Artikel. Er erschien im Kreisel vom 12.03.2010 zum Heimspiel gegen den VfB Stuttgart.
Die Reaktion war enorm. Unzählige Schalker sprachen mich auf den Bericht an.

An Englishman in Gelsenkirchen

„Netter Kontakt, gerne wieder!“ – die übliche Ebay-Floskel brachte möglicherweise den Stein für die Gründung des ersten englischen Schalke Fan-Clubs ins Rollen.

Aber der Reihe nach. Im vergangenen Jahr lernte Christian Wißing (46) aus Herten über das Internet-Auktionskaufhaus Greg Leoni (35) aus Brough in England kennen. Schnell gaben sich beide als Fans der Königsblauen zu erkennen und die Welt wurde mit einem Mal ganz klein. Greg, dessen Herz außer für die Knappen für seinen Heimatverein Hull City schlägt, wurde bereits vor längerer Zeit in der Champions League auf Schalke aufmerksam. Bei der WM 2006 wurde ihm diese großartige Atmosphäre in deutschen Stadien endgültig bewusst, aber besonders S04 packte ihn einfach. Warum? Das könnte kaum jemand besser in Worte fassen als der Brite, in dessen Heimat an sich traditionell die Wiege des Fußballs steht: „Ich liebe die Stimmung, wie die Fans und ganz Gelsenkirchen hinter ihrem Team stehen. Sie gehen durch dick und dünn, durch gute und schlechte Zeiten. Schalker zu sein ist nicht bloß ein Hobby, es ist wie eine Religion und es gibt einem das Gefühl, Teil einer großen Familie zu sein“. Es war also an der Zeit, endlich ein Spiel der Knappen live zu erleben.

„Für mich war das ganz neu, ich lade ja nicht täglich einfach Leute aus dem Internet ein“, gibt Christian Wißing lachend zu. Der Polizeihauptkommissar ist schließlich von Berufswegen auf Sicherheit bedacht. Doch die Chemie stimmte und so kümmerte Christian sich um Tickets für seinen Besuch aus dem Königreich. Schalke 04 – VfL Wolfsburg hieß die Partie, die gleichzeitig zu Gregs Feuertaufe in der VELTINS-Arena wurde. Bei aller Begeisterung über die großartige Atmosphäre ging die Premiere jedoch daneben. Die Knappen spielten leider nicht so wie sie sollten und verloren gegen das Team aus der Autostadt.

Kompensiert wurde die Niederlage indes durch die enorme Gastfreundschaft der Familie Wißing. Denn neben dem Besuch des Spiels hatte sich Wißing einiges überlegt – sozusagen eine Tour-de-Ruhr. Schließlich war es das erste Mal, dass der zweifache Familienvater die Insel verließ. „Mich fasziniert die Geschichte des Vereins vom Arbeiterklub zu einem der größten Vereine Europas“, erklärt Leoni. Wißings Vater war Steiger und so bastelte er ein Programm, das ganz nach dem Geschmack seines englischen Besuchers war. Das Bergbaumuseum in Bochum, die Dortmunder Hohensyburg, der Landschaftspark in Herten und eine Führung durch die Veltins-Brauerei waren nur einige Punkte des Mammutprogramms. Analog dazu erlernte Greg auch das Schalker ABC: Was ist die Glückauf-Kampfbahn, was bedeutet der Schalker Kreisel und wieso heißt die Karte im Stadion wohl Knappenkarte? Zurück in England war bei Greg das Feuer endgültig entfacht und so schuf er auf der Internetplattform Facebook die „Schalke 04 UK“-Seite. „Und dann ging es plötzlich richtig rund“, erinnert sich Christian Wißing schmunzelnd. 71 Mitglieder aus unterschiedlichsten Nationen zählt die Seite mittlerweile, stetig werden es mehr. Dann stand die Partie gegen die Schwatz-Gelben aus Dortmund an, Gregs zweites Heimspiel sollte also ein echter Knaller werden…
Das nahmen Christian und Greg, die „Schalke 04 UK“-Keimzelle, zum Anlass, vor der Mutter aller Derbys ein Treffen zu arrangieren, um so viele Mitglieder wie möglich persönlich kennenzulernen. „Greg und ich warteten im strömenden Regen vor der S04-Geschäftsstelle, doch niemand kam“, erinnert sich der Hertener. Ziemlich enttäuscht schlichen die beiden von dannen und hinein ins muckelige Lokal „Charlys Schalker“ am Trainingsgelände. Da war die Überraschung groß, denn dort warteten 20 Leute, Rumänen, Belgier, Finnen, Polen und natürlich Engländer, die dem Aufruf sehr wohl gefolgt waren. Die Stimmung war schlagartig sonnig. Sie trübte sich nur kurzfristig, als sich herausstellte, dass sich auch drei englische Hooligans zu dem Treffen verirrt hatten. Greg Leoni und Christian Wißing machten deutlich, dass sie das nicht unter Fansein verstehen. „Schalke 04 UK“ ist hooligan-freie Zone.

Trotz der ausgelassenen Stimmung wurde es Greg Leoni mit nahendem Anpfiff immer mulmiger zumute. Nach seinem letzten Besuch auf Schalke hatte er schon die Befürchtung, er könne seinen Knappen Pech bringen – und die Bedeutung dieses Derbys war ihm als echtem Schalker hinlänglich bekannt. Der 1:0-Führungstreffer der Gäste diente nur dazu, diese Befürchtungen zu verstärken. Benedikt Höwedes und Ivan Rakitic brachten mit ihren Toren die große Erleichterung. „Danach haben wir gefühlt eine Deutsche Meisterschaft gefeiert“, beschreibt Wißing die ausgelassene Jubelstimmung, die diesem Sieg folgte. Greg Leoni war erleichtert: „Ich bin doch kein Pechvogel für die Schalker. Das war ein Erlebnis, das kaum zu toppen ist“.

In der Hoffnung, dass die Feierlichkeiten weiter gehen, sind die nächsten Termine der internationalen S04-Connection bereits in Planung. „Wir hoffen natürlich alle auf ein Pokalfinale mit blau-weißer Beteiligung.“ Ansonsten tritt Wißing im Sommer zum Gegenbesuch an, um Spiele der Premier League zu besuchen. Experte ist er jetzt schon, besitzt er doch seit einigen Monaten das Pay-TV-Paket für englischen Fußball. Einzig die Mannschaft von Hull City muss sich wegen des Besuchs aus Deutschland noch ein bisschen anstrengen, kämpfen sie derzeit doch um den Klassenerhalt im englischen Oberhaus. Leoni möchte seinem Besuch schließlich eine erstklassige Partie seines Heimatvereins gegen so namhafte Gegner wie Manchester United oder dem FC Liverpool bieten.

Dass es in englischen Stadien ein bisschen anders zugeht als in „Good old Germany“ hat Leoni schon berichtet. „Viele Engländer fahren zu deutschen Spielen und verfolgen auch die Bundesliga.“ Dass läge unter anderem daran, dass sich die englische Stadionkultur von der deutschen mittlerweile stark unterscheide – keine Stehplätze, kein Bier und enorm hohe Eintrittspreise. „Wer nicht hüpft, der ist Borusse – so was kann man sich dort schenken. Man würde sofort aufgefordert, sich zu setzen.“ Doch egal, ob es mit dem Klassenerhalt von Hull City klappt oder die Fußballszene eine andere ist: Eines ist in jedem Fall erstklassig: die entstandene deutsch-englische Freundschaft. Dazu macht Christian Wißing ein fast grenzenloses Kompliment: „Soviel Glück kann man kaum haben, durch eine Zufallsbegegnung jemanden kennenzulernen, mit dem man so derart auf einer Welle liegt, dass sich daraus eine so tolle Freundschaft ergibt.“

Infokasten:

Einen Riesenwunsch haben die Gründer von Schalke 04 UK: Sie möchten Gleichgesinnte aufrufen, sich Ihnen anzuschließen. Greg würde sich besonders über „Blau und Weiß“-infizierte Landsleute freuen, mit denen er auch gemeinsame Reisen nach Deutschland planen kann.


Report Schalker Kreisel 12.03.2010

After the first visit to the Ruhrpott, we sent a photo and a short text accompanying our first meeting at the Schalke Kreisel.founder group
A short time later I received a call back from the Schalke press office. Katrin Herbstreit scheduled a report in the Schalke Kreisel about Greg’s visit to Gelsenkirchen.
It appeared roundabout 12.03.2010 for the home match against VfB Stuttgart.
The response was enormous. Countless Schalker spoke to me about the report.
An Englishman in Gelsenkirchen
“Nice touch, gladly again!” – The usual Ebay phrase possibly got the stone rolling for the establishment of the first English Schalke Fan Club.

But from the beginning. Last year Christian Wißing (46) from Herten met Greg Leoni (35) from Brough in England on the Internet auction site Ebay Quickly both recognized as fans of Schalke that the world was suddenly very small. Greg, whose heart also beats for his hometown club Hull City, noticed Schalke through the Champions League some time ago and got curious. At the 2006 World Cup he was finally aware of the great atmosphere in German stadiums, especially S04 grabbed him easily. Why? No one could explain this any better as this Briton, whose home is traditionally the cradle of football per se: “I love the atmosphere, the way the fans are and that the all of Gelsenkirchen is behind their team. You go through thick and thin, through good times and bad. To be Schalker its not just a hobby, it’s like a religion and there is this feeling of being part of a big family. ” So it was at the time, finally to see a game live.

“For me it was totally new, I do not invite people every day from the Internet” Christian Wißing admits laughing. After all The police chief inspector is highly security concious due to his job. But the chemistry was right and so Christian took care of the tickets for his visitor from the UK. Schalke 04 – VfL Wolfsburg was the game that was at the same time Gregs baptism of “the fire” at the VELTINS Arena. For all the enthusiasm about the great atmosphere the premiere went wrong. The Royal Blues were not playing as they should have done and lost to the team from the Motor City.

The defeat was offset, however, by the enormous hospitality of the Wißing family. Because in addition to attending the game, Wißing took him on a – so to speak, a tour-de-Ruhrgebiet. Finally, it was the first time that the father of two children left the island. “I am fascinated by the history of the club from the Workers’ Club one of the biggest clubs in Europe,” says Leoni. Wißings father was a Steiger/miner and so he built a program that was entirely to the taste of his English visitor. The Mining Museum in Bochum, Dortmund Hohensyburg, the Landscape Park in Herten and a tour of the Veltins brewery were just a few highlights of the mammoth program.Greg also learned the Schalke ABC: What is the Glückaufkampfbahn? Schalker kreisel? and why is the card in the stadium called knappencard? Back in England, the fire in Greg was finally ignited and thus created on the Internet platform Facebook the “Schalke 04 UK” page. “And then it suddenly went right crazy,” says Christian Wißing remembers with a grin. 71 members from different nations are one the page now and it keeps rising. Then the game against Dortmund came up so Greg’s second home game should therefore be a blast …

So Christian and Greg arrangend the “Schalke 04 UK” -Keimzelle, an opportunity to meet up before the mother of all derbies and getting to know as many members as possible in person. “Greg and I waited in the pouring rain in front of the S04-office, but nobody came,” the Hertener recalls. Pretty disappointed they both walked into the local “Charly Schalke” pub at the training ground and were greeted by a great surprise.it was great because there were 20 people waiting , Romanians, Belgians, Finns, Poles, and of course English, who were well responded to the call. The mood was suddenly sunny. It clouded only temporarily, as it came to light, that three English hooligans were lost at the meeting. Greg Leoni and Christian Wißing made it clear that they do not see this as being a fan. “Schalke 04 UK” is a hooligan-free zone.

Despite the lively atmosphere Greg Leoni felt uneasy with kick off approaching. After his last visit to Schalke, he had feared that he could bring his team bad luck – and the importance of this derby was well known to him as genuine Schalker. The 1: 0 lead to for the visitors only served to reinforce these fears. Benedikt Höwedes and Ivan Rakitic brought great relief with their goals. “After that, we felt and celebrated like we won the German Championship ” Wißing describes the boisterous cheering mood that followed this victory. Greg Leoni was relieved: “I’m not a jinx for Schalke. That was an experience that is hard to beat. “

In the hope that the celebrations go on, the next dates of the international S04 Connection are already being planned. “Of course we all hope for a Cup final with blue-white participation.” Otherwise occurs Wißing to the summer for a return visit to attend games of the Premier League. Expert, for a few months now, he has the pay-TV package for English football. Only the team of Hull City has to put in a little more effort before the visit from Germany because they are fighting against relegation but Leoni wants to offer his visit a first-class match against his home club so well-known opponents like Manchester United or Liverpool.

That English stadiums are unlike in “good old Germany” Leoni has already reported. “Many Englishmen go to German games and pursue the Bundesliga.” That would, among other things, that the English culture of the German stadium now differs greatly – no standing room, no beer and extremely high admission prices. “Who does not jump, is Borusse – is pointless there. One would immediately be asked to sit down, “But whether it works with the relegation battle for Hull City or the football scene is irrelevant.in any case top notch every time: the resulting Anglo-German friendship. For this Christian Wißing almost makes an limitless compliment: ” I Cant believe the happiness and great friendship that the chance encounter turned into.”

Info box:

A huge request by the founders of Schalke 04 UK: if your are like-minded people then join us. Greg would be pleased with “blue and white” -infected compatriots with whom he can also plan trips together to Germany.

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